Erstmals eine Präses – Evangelisches Dekanat Vorderer Odenwald hat neues Leitungsgremium
Herzlichen Glückwunsch! Friedensgemeinde Eppertshausen gratuliert
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Zum ersten Mal in der Geschichte des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald übernimmt eine Frau das höchste Ehrenamt. Mit klarer Mehrheit wurde Ulrike Laux aus Heubach als Präses gewählt. „Das Motiv, mich um das Amt zu bewerben, ist vor allem die Chance, wirksam sein zu können und mich für – mein Leben prägende – christliche Werte einzusetzen“, sagte sie in ihrer Vorstellungsrede. Die 65-jährige Diplom-Chemikerin war zuletzt knapp 16 Jahre lang Geschäftsführerin des Studierendenwerks Darmstadt. Dort trug sie Verantwortung für die Mitarbeitenden, für Bauprojekte, für soziale Angebote. Seit September vorigen Jahres ist Ulrike Laux im Ruhestand. Zu dieser Zeit begann ihre Arbeit im Kirchenvorstand in Heubach und sie merkte schnell, dass ihr das gemeinsame Arbeiten wichtig wurde. Nachhaltigkeit sei eines ihrer Herzensthemen, sagte sie. Bei allen Veränderungen, die anstünden: „Unsere Gemeinschaft und unser Glaube werden uns Freude und Mut geben können, wo nötig von vertrauten Strukturen und liebgewordenem Verhalten Abschied zu nehmen, andere und neue Lebensqualitäten zu entdecken.“
Evelyn Bachler als stellvertretende Dekanin wiedergewählt
Ebenfalls mit großer Mehrheit wurde Pfarrerin Evelyn Bachler als stellvertretende Dekanin wiedergewählt. Die 59-Jährige ist seit 2013 stellvertretende Dekanin des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald. Als solche ist sie verantwortlich für die Kirchenmusik, den gemeindepädagogischen Dienst und für die Gemeindeübergreifende Trägerschaft der Kindertagesstätten. Evelyn Bachler ist außerdem Gemeindepfarrerin in Heubach und Landessynodale. „Ich betone die Stellenaufteilung und mein Engagement auf allen drei Ebenen unserer Landeskirche, weil dadurch zwei Dinge deutlich werden. Ich tue es, weil ich mit ganzem Herzen Gemeindepfarrerin bin und in unseren Gemeinden eine lebendige, agile Gemeinschaft ermöglichen und erleben möchte“, sagte Evelyn Bachler in ihrer Rede zur Wiederwahl. Kirche ändere sich und müsse sich auch verändern. Dafür brauche es „Bilder und Visionen unseres Glaubens“, führte sie weiter aus.
Neuer Dekanatssynodalvorstand
In dem fünfeinhalbstündigen Wahlmarathon am Freitagabend wurden neben Präses und stellvertretender Dekanin der neue elfköpfige Dekanatssynodalvorstand (DSV) gewählt. Ihm gehören neben Dekan Joachim Meyer und der stellvertretenden Dekanin Evelyn Bachler außerdem an: Ulrike Laux (DSV-Vorsitzende, Heubach), Gerd Held (Groß-Zimmern), Jasmin Klein (Hergershausen-Sickenhofen), Pfarrer Matthias Kraft (Brensbach), Sabine Langer (Groß-Umstadt), Pfarrerin Dr. Miriam von Nordheim-Diehl (Wersau), Michael Rosewsky (Schaafheim), Pfarrer Martin Stenzel (Kleestadt und Richen) und Peter Stoffel (Groß-Zimmern).
Neben dem bisherigen Präses Dr. Michael Vollmer (Georgenhausen-Zeilhard) und dem stellvertretenden Präses Volker Ehrmann (Dieburg) waren Willi Delp (Niedernhausen) und Heike Kopp (Winterkasten) nicht mehr angetreten. Dekan Joachim Meyer dankte dem scheidenden DSV dafür, dass sie das Dekanat „durch ihre reichen Gaben und Begabungen“ in den letzten sechs Jahren geleitet und Verantwortung übernommen hätten.
Kirchensynode der EKHN und Verbandsvertretung der Regionalverwaltung
Als Delegierte des Dekanats Vorderer Odenwald in der Kirchensynode der EKHN wurden als Gemeindeglieder Jasmin Klein (Hergershausen-Sickenhofen)/Stellvertreterin Karin Holthausen (Messel), Ulrike Laux (Heubach)/Stellvertreterin Sabine Krüger (Reinheim) und Jörg Wegel (Groß-Bieberau)/Stellvertreterin Sabine Langer (Groß-Umstadt) gewählt. Als Pfarrperson wählten die Synodalen Evelyn Bachler (Heubach), als ihr Stellvertreter Pfarrer Johannes Opfermann (Eppertshausen).
Als Vertreterinnen und Vertreter in die Verbandsvertretung des Regionalverwaltungsverbandes Starkenburg-Ost wurden gewählt: Pfarrer Michael Fornoff (Groß-Zimmern)/Stellvertreter Pfarrer Johannes Opfermann (Eppertshausen), Peter Stoffel (Groß-Zimmern)/Stellvertreterin Ulrike Laux (Heubach), Daniel Preuß (Münster)/Stellvertreter Jürgen Müller (Semd) und Willi Delp (Niedernhausen)/Stellvertreterin Pfarrerin Evelyn Bachler (Heubach).
In seiner Andacht zu Beginn der digitalen Tagung hatte Propst Stephan Arras auf die Aufgabe und die Verantwortung der neuen Synodalen hingewiesen, evangelische Kirche in der Region zu gestalten – insbesondere in einer Zeit, in der Glaube für immer weniger Menschen eine Rolle spiele. Aber bei allen Strukturdebatten, die in der EKHN und im Prozess „ekhn2030“ anstünden, wolle er Mut machen, die Visionen, das Beten und die Suche nach Gottes Spuren nicht zu vergessen. „Wir sind ja Kirche, weil es Gott gibt und nicht, weil wir Strukturen lieben.“ Die Andacht wurde per eingespielter Videoclips musikalisch begleitet von Dekanatskantorin Eva Wolf und dem Groß-Umstädter Chor.
Ehrenurkunde der Diakonie Deutschland für Volker Ehrmann
Für seine langjährigen und vielfältigen Verdienste hat Volker Ehrmann aus Dieburg die Ehrenurkunde der Diakonie Deutschland „mit den besten Wünschen von Präsident Ulrich Lilie“ erhalten, wie Pfarrer Carsten Tag sagte. Der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Hessen erinnerte in seiner Laudatio an Ehrmanns jahrzehntelanges Engagement in der Diakonie und in der Evangelischen Kirche. 1999 war er dafür schon mit dem Goldenen Kronenkreuz ausgezeichnet worden. „So viele Ämter, so viele Verdienste, ich verneige mich vor Ihnen als einem verlässlichen und passionierten Kirchenpolitiker und Diakoniker – und ich bedanke mich für Ihre Verdienste, die für uns, der Diakonie und der Kirche, über all die Jahre und Jahrzehnte eine große Bereicherung dargestellt haben“, sagte Carsten Tag. Mit Ablauf der Legislaturperiode hatte der 78 Jahre alte Volker Ehrmann all seine Ehrenämter aus Altersgründen niedergelegt.
Silberne Ehrennadel für Dr. Michael Vollmer
Für seine langjährigen Verdienste im Kirchenvorstand Georgenhausen-Zeilhard, auf Dekanatsebene und in der Landessynode erhielt Dr. Michael Vollmer die Silberne Ehrennadel der EKHN. „Viel mehr als alle Ihre Verdienste schätze ich das, wofür Sie stehen: nämlich Gottes Hoffnung in diese Welt zu tragen und sie zu leben“, sagte Propst Arras in seiner Laudatio. Ob als Arzt oder als Vorsitzender einer Synode – zu beiden Ämtern schaue man als normaler Mensch voller Hoffnung. „So sind Sie durch und durch ein Hoffnungsmensch – Hoffnung auf gelingende Heilung einerseits und auf faire, gute und zielorientierte Leitung andererseits“, führte Arras weiter aus. Vollmers Einsatz sei ohne Pathos und ohne Wirbel um die eigene Person gewesen, dafür aber hochprofessionell.
Die Synode ist das regionale Kirchenparlament des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald. Sie besteht aus 72 Personen und vertritt 40 Kirchengemeinden mit rund 53.000 Mitgliedern zwischen Babenhausen und Reichelsheim.