Texte für Frieden und Friedenslied liegen vor Gemeindehaustür zum Mitnehmen aus
Friedensgebet zum Mitnehmen
Pfarrer Johannes Opfermann hat ein Friedensgebet anlässlich des Kriegs in der Ukraine verfasst. Darin bezieht er sich auf das Bild aus Jesaja (9, 1+4) vom Volk, das in der Finsternis lebt und ein großes Licht sieht. Der Text hierzu liegt vor dem Eingang der evangelischen Kirche am Friedensplatz aus. Ebenso wie der Text zum Friedenslied „Gib Frieden, Herr, gib Frieden, die Welt nimmt schlimmen Lauf“ (EG 430).
Hier die Texte:
Gebet für den Frieden angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine:
(Unsere Glocke läutet täglich um 12:00 Uhr als Einladung zum Gebet für den Frieden für die Ukraine)
Gott, es ist Krieg. Mitten in Europa.
Wir bitten dich um Frieden.
Wir bitten dich um Frieden in unseren Herzen.
Hilf uns, dass wir friedfertig bleiben.
Hilf uns, dass wir keine Feindbilder in uns aufbauen.
Hilf uns, dass wir
für den Frieden in der Ukraine eintreten
und für das Recht der Menschen dort.
Hilf uns, dass wir klar und wahr bleiben.
Gott, es ist Krieg. Mitten in Europa.
Wir bitten dich um Frieden.
Wir bitte dich um Frieden für
die Menschen in der Ukraine.
Sei bei denen, die zu Opfern werden,
bei Getöteten und Verwundeten,
Vertriebenen und Flüchtlingen,
Verängstigten und Verschreckten
und bei ihren Freunden und Familien.
Hilf allen Menschen in der Ukraine,
dass sie besonnen reagieren
und trotz aller erlittener Gewalt und Unrechts
nach Recht und Gerechtigkeit handeln.
Gott es ist Krieg. Mitten in Europa.
Wir bitten dich um Frieden.
Wir bitten dich um Frieden für
die russischen Soldaten.
Dass sie sich nicht weiter
zu Werkzeugen dieses Krieges machen lassen,
dass sie mit Töten und Gewalt aufhören,
dass sie „Nein“ sagen und ihre Waffen niederlegen.
Wir bitte dich um Frieden für
die Menschen in Russland:
Dass sie Einsicht und Mut bekommen,
sich gegen diesen Krieg zu wenden.
Wir bitten dich um Frieden für
die russisch-orthodoxe Kirche und ihre Geistlichen.
Dass sie laut und vernehmlich
gegen diesen Angriffskrieg
und gegen dieses Unrecht
Stellung beziehen,
dass sie laut und vernehmlich
zum Rückzug der russischen Truppen
und zum Frieden
rufen.
Wir bitten für die Russinnen und Russen,
die gegen den Krieg protestiert haben
und jetzt in Gefängnissen sitzen.
Gott es ist Krieg. Mitten in Europa.
Wir bitten dich um Frieden.
Wir bitten dich für unsere Regierenden im Westen:
Gib ihnen Einsicht in eigene Fehler.
Gib ihnen
Friedensliebe, Weisheit und Entschlossenheit,
dass sie die Wege finden,
die zu einem Ende der Gewalt helfen
und dass sie diese Wege dann auch gehen.
Gott, es ist Krieg. Mitten in Europa.
Wir bitten dich um Frieden.
Wir bitten dich für den russischen Präsidenten.
Dass er umkehrt.
Dass er zur Einsicht kommt und bereut.
Dass er die Wege
der Gewalt, der Unterdrückung und des Krieges
verlässt.
Gott, es ist Krieg. Mitten in Europa.
Wir bitten dich um Frieden.
Wir rufen zu dir.
Wir hoffen auf dich.
Wir erinnern dich und uns
an die Worte aus dem Jesajabuch (Jes 9,1+4):
„Das Volk, das in der Finsternis lebt,
hat ein großes Licht gesehen.
Es scheint hell über denen,
die im düsteren Land wohnen.
Verbrannt wird jeder Stiefel,
mit dem die Soldaten dröhnend marschierten.
Ins Feuer geworfen wird jeder Mantel,
der im Krieg mit Blut getränkt wurde.“
Gott lass dieses Bild keinen bloßen Traum bleiben.
Gott, erbarme dich. Amen.
(Pfr. Johannes Opfermann, Eppertshausen)
Friedenslied
Evangelisches Gesangbuch EG 430:
Gib Frieden, Herr, gib Frieden,
die Welt nimmt schlimmen Lauf.
Recht wird durch Macht entschieden,
wer lügt, liegt obenauf.
Das Unrecht geht im Schwange,
wer stark ist, der gewinnt.
Wir rufen: Herr, wie lange?
Hilf uns, die friedlos sind.
Gib Frieden, Herr, wir bitten!
Die Erde wartet sehr.
Es wird so viel gelitten,
die Furcht wächst mehr und mehr.
Die Horizonte grollen,
der Glaube spinnt sich ein.
Hilf, wenn wir weichen wollen,
und lass uns nicht allein.
Gib Frieden, Herr, wir bitten!
Du selbst bist, was uns fehlt.
Du hast für uns gelitten,
hast unsern Streit erwählt,
damit wir leben könnten,
in Ängsten und doch frei,
und jedem Freude gönnten,
wie feind er uns auch sei.
Gib Frieden, Herr, gib Frieden:
Denn trotzig und verzagt
hat sich das Herz geschieden
von dem, was Liebe sagt!
Gib Mut zum Händereichen,
zur Rede, die nicht lügt,
und mach aus uns ein Zeichen
dafür, dass Friede siegt.
Text: Jürgen Henkys (1980) 1983
nach dem niederländischen
„Geef Vrede, Heer, geef Vrede“
von Jan Nooter 1963
Melodie: Befiehl du deine Wege